Standpunkte 5/2018

KURZ VOR SCHLUSS Am 15. November 1918 wurde das „Stinnes-Legien-Abkommen“ unterzeichnet, mit dem sich Arbeitgeber und Ge- werkschaften offiziell als Vertragspartner anerkannten. Bei einer Feierstunde zum 100-jährigen Bestehen würdig- ten Gesamtmetallpräsident Dr. Rainer Dulger (r.), Ingo Kramer , Arbeitgeberpräsident, Annette Kramme , Par- lamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, und Jörg Hofmann (l.), Erster Vor- sitzender IG Metall, in Berlin diese Geburtsstunde der Tarifautonomie. „Carl Legien und Hugo Stinnes hatten die Ein- undWeitsicht, die Arbeitsbeziehungen lieber selbst aushandeln zu wollen, statt sie derWankelmütigkeit staat- licher Obhut zu überlassen. Die deutschen Arbeitnehmer, die deutsche Industrie und die deutsche Gesellschaft sind gut damit gefahren. Und ohne die Sozialpartnerschaft, ohne den Flächentarifver- trag wäre Deutschland schwächer“, resümierte Rainer Dulger. „Doch für die Akzeptanz der Tarifau- tonomie ist die Freiwilligkeit entscheidend. Wer glaubt, er könne die Zahl seiner Mitglieder durch maximalen Konflikt erhöhen, darf sich nicht wundern, wenn die ebenso freiwillige Mitgliedschaft auf der anderen Seite sinkt“, richtete er eine klare Botschaft an die IG Metall. Wir verlosen drei Exemplare des zu diesem Anlass erschienen Buches „Das Stinnes-Legien- Abkommen 1918–1924“. Interessenten schreiben einfach eine kurze E-Mail an standpunkte@ nordmetall.de . Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 100 Jahre Tarifautonomie Wagner liest Familiengeschenk Mat Fournier Bauen wie die Biene, fliegen wie der Vogel Yannick Fourié, Fotografien, Hardcover 160 Seiten, 39,90 €, Haupt Verlag, 2016 Kirsten Wagner, Geschäfts- führerin der NORDMETALL- Stiftung und Jurymitglied des Literaturpreises des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. Foto: Kirsten Haarmann Ich lese „Standpunkte“, weil ... „... die Metall- und Elektroindustrie mit ihren Messen und Tagungen immer wie- der in unseren Hamburger Messehallen und im CCH zu Gast ist. In Standpunkte erfahre ich, was Schiffbauer, die Wind- kraftszene und die gesamte M+E-Indus­ trie im Norden bewegt.“ Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäfts­ führung Hamburg Messe und Kongress GmbH Foto: Christian Augustin Wenn Sie zu Weihnachten ein Buch suchen, in dem die ganze Familie blättert, kann ich „Bauen wie die Biene, fliegen wie der Vogel“ empfehlen. Auf jeweils einer Doppelseite wird ein Tier oder eine Pflanze vorgestellt, die Wissenschaft- ler, Architekten oder Ingenieure inspirierten. Die Ausstellungsstücke alter Naturkundesammlungen stehen neben modernster Technik und Bionik. Auf diese Weise werden sie für Museumsliebhaber und Technikfans gleichermaßen anschaulich und spannend präsentiert. Oder hätten Sie gewusst, dass Ameisen- Algorithmen in der Verkehrslenkung eingesetzt wer- den und ein Eisvogel Vorbild für die Spitze des japani- schen Hochgeschwindigkeitszugs war? Den kurzen Ar- tikeln merkt man an, dass die Autorin Journalistin ist und das Interesse des Lesers im Blick hat. So gelingt ihr ein kurzweiliger Einstieg in die Bionik. Durch ein Stich- wortverzeichnis kann man einzelne Themen gezielt nachschlagen oder sich, wie in einem Bildband, zum Hin- und Herblättern verführen lassen. Wer sich darauf einlässt, entdeckt ständig weitere natürliche Phänome- ne, die uns an anderer Stelle durch den Alltag begleiten. Spannender Gesprächsstoff und Aufmerksamkeit beim nächsten Familienessen sind garantiert! 54 5/2018 Standpunkte NORDMETALL

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