- Presse & Medien
11.6.19: Arbeitsmarkttagung zur Fachkräftesicherung
Gesteuerte Zuwanderung, rasche Digitalisierung, geschicktes „Employer Branding“
„Das am vergangenen Freitag beschlossene Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist auch für die norddeutsche Industrie ein gutes Signal: Beruflich qualifizierte Experten aus Nicht-EU-Ländern dürfen bis zu sechs Monate ohne konkretes Arbeitsplatzangebot zur Jobsuche nach Deutschland kommen.Abgelehnte Asylbewerber, die mindestens 18 Monate einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz haben, erhalten eine Beschäftigungsduldung. So könnte es uns auch im Norden gelingen, erfolgreicher MINT-Stellen zu besetzen, von denen in ganz Deutschland mehr als 300.000 offen stehen.“
Das sagt Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer von NORDMETALL und AGV NORD, heute zur Eröffnung der Arbeitsmarkttagung „Fachkräftesicherung heute und morgen“ im Haus der Wirtschaft in Hamburg. Mehr als 60 Experten aus Industrie und Personalwirtschaft, von Arbeitsagentur (BA) und dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln diskutieren hier Zuwanderung, Digitalisierung und „Employer Branding“ als Rezepte zur Fachkräftesicherung.
Daniel Terzenbach, seit 2018 Vorstand in der Nürnberger BA-Zentrale, berichtet über die internationalen Rekrutierungsaktivitäten der Agentur zur Fachkräftesicherung, die mittlerweile weltweit besonders zugunsten der MINT- oder Gesundheitsberufe stattfinden.
Sibylle Stippler, Teamleiterin Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte beim IW Köln, stellt die Strategie „In vier Schritten zum attraktiven Arbeitgeber“ für ein erfolgreiches „Employer Branding“ vor.
Thomas Küll, Abteilungsleiter Weiterbildung und Personalentwicklung bei NORDMETALL und AGV NORD, sowie Dr. Mario Wagner, NORDMETALL und AGV NORD-Experte zur Arbeitsorganisation, geben einen Erfahrungsbericht zur „Modulqualifizierung – Digitale Strategie“, mit der die M+E-Arbeitgeberverbände Unternehmen und ihre Mitarbeiter im digitalen Wandel begleiten.
„Schätzungsweise 114.000 Zuwanderer aus der EU und noch einmal 146.000 aus Drittstaaten braucht Deutschland jährlich für einen erfolgreichen Ausgleich des demografischen Wandels“, resümiert Dr. Nico Fickinger die Herausforderung. „Nur gut gesteuerte Zuwanderung mit Entbürokratisierung, eine rasche Digitalisierung und ein geschicktes ‘Employer Branding‘ werden uns befähigen, diese Aufgabe zu bewältigen.“