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17.8.17: Bildungsmonitor 2017 - Hamburg Englisch super, Lesen mittelmäßig

Praktisch alle Hamburger Grundschüler bekommen Englisch-Unterricht und das zahlt sich aus: Die Hansestadt schneidet im bundesweiten Vergleich der Bildungsleistungen in der Kategorie Internationalisierung am besten ab.

Der Bildungsmonitor bescheinigt den Hamburger Schülerinnen und Schülern unter anderem ein weit überdurchschnittliches Hörverständnis in Englisch. Außerdem gelingt es Hamburg am besten von allen Ländern den Mitteleinsatz effizient zu gestalten.

„In einer internationalen Metropole sind Fremdsprachen besonders wichtig. Dass die Hamburger Bildungspolitik hierauf besonderen Wert legt, ist richtig und die guten Ergebnisse sprechen für sich“, kommentiert Peter Golinski, Geschäftsführer für Bildung bei den Arbeitgeberverbänden der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie NORDMETALL und AGV NORD. „Es darf aber nicht sein, dass dafür die deutsche Sprache vernachlässigt wird. Bei den Lesefähigkeiten in Deutsch erreichen viele Schüler weiterhin nicht einmal die Mindeststandards, das ist besorgniserregend“, warnt der Bildungsexperte.
Hamburg belegt im Gesamtvergleich der 16 Bundesländer wie im Vorjahr Platz fünf und hat sich mit dem Saarland seit 2013 von allen Ländern am stärksten verbessert. Gute Ergebnisse gibt es bei den Betreuungsbedingungen, also der Relation von Schülern zu Lehrern (Platz drei), und dem Ganztagsangebot (Platz vier). Schlecht schneidet Hamburg bei der Integration ab (Platz 14). Insbesondere bei den Lesekompetenzen ist der Einfluss der sozialen Herkunft noch deutlich zu groß, vergleichsweise besser funktioniert die Integration von ausländischen Jugendlichen.
„Insgesamt kann man mit dem Abschneiden Hamburgs zufrieden sein“, urteilt Peter Golinski. „Allerdings sollte die Stadt, die durch die hohe Ganztagsquote gewonnene Zeit verstärkt für individuelle Förderungen nutzen.“

Die einzelnen Ergebnisse für Hamburg finden Sie hier.

Die Gesamtstudie finden Sie hier.

Hintergrund:Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln stellt in diesem Jahr zum 14. Mal im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft den Bildungsmonitor für alle 16 Bundesländer vor. Die anhand von 12 Handlungsfeldern und 93 Indikatoren gefertigte Studie ermittelt seit 2004, inwieweit ein Bundesland die Bildungsteilhabe verbessert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.