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23.2.16: M+E-Tarifrunde: IG Metall Forderung provoziert Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland
Die Arbeitgeber der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie fordern die IG Metall auf, ihre Forderung von 5 Prozent Lohnsteigerung zu korrigieren und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren.
<b>„Einige unserer Branchen stehen schon mit einem Bein im Ausland. Viele Betriebe sind hierzulande mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. Mit der Forderung nach 5 Prozent mehr Lohn gibt die IG Metall diesen Unternehmen einen kräftigen Schubs in Richtung Osteuropa oder Asien“</b> sagt Thomas Lambusch, Präsident des Arbeitgeberverbandes Nordmetall.
„Die Zeiten, in denen die Geschäftslage in den verschiedenen Branchen der Metall- und Elektroindustrie gleichermaßen gut war, gehören der Vergangenheit an“, sagt Lambusch. „Den Maschinenbau-Unternehmen, dem Schwergewicht in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie, geht es bereits heute nur mittelmäßig, und die Aussichten sind noch schlechter. Diesen Firmen hilft es auch nichts, wenn Branchen wie die Luftfahrttechnik deutlich besser dastehen“ erklärt der Rostocker Unternehmer.
Lambusch weist darauf hin, dass die Löhne in der Metall- und Elektroindustrie seit 2012 um 14 Prozent gestiegen sind, während die Produktivität sich nur um 1,2 Prozent verbessert hat. <b>„Die überdurchschnittlich gestiegenen Lohnkosten sind der Hauptgrund, warum die Unternehmen immer mehr im Ausland investieren statt in Deutschland. Das höhlt unseren Standort langsam aus. Die IG Metall ignoriert diese Entwicklung und vergrault immer mehr Unternehmen“ </b>kritisiert der Verhandlungsführer der Arbeitgeber. „Anscheinend ist es der Gewerkschaft egal, wenn wegen ihrer wirklichkeitsfremden Forderungen immer mehr Betriebe Produktion verlagern und damit Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen. Wir Arbeitgeber versuchen alles, die Beschäftigung bei uns im Norden zu halten. Aber Erfolg werden wir damit nur haben, wenn die IG Metall mit uns auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt und ihren gefährlichen Höhenflug beendet. Der Standort Norddeutschland verträgt keine 5 Prozent, er verlangt Solidarität und Unterstützung im immer härteren internationalen Wettbewerb."