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30.4.19: Norddeutsche Industrie ist noch Jobmotor - Bundesregierung darf nicht bremsen
"Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist wesentlich auf die Industrie zurückzuführen", kommentiert Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie die neuen Arbeitsmarktzahlen.
Mit 282.971 Personen hat die Beschäftigung in der M+E-Industrie im Norden einen neuen Höchstwert erreicht. Rund 11.000 neu geschaffene Jobs entsprechen einem Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Damit weisen die aktuellen Arbeitsmarktdaten die M+E-Industrie nach wie vor als Jobmotor für die gesamte Region aus", so Dr. Fickinger.
Allerdings zögen am Konjunkturhimmel dunklere Wolken auf. "Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung den Unternehmen ausreichend Flexibilität im Personaleinsatz lässt. Je stärker der Jobmotor ins Stottern zu geraten droht, umso energischer muss die Bundesregierung den Fuß von der Bremse nehmen", fordert Fickinger. Der gesetzliche Rahmen für flexible Arbeitszeiten müsse ausgeschöpft und von der geplanten Einschränkung der sachgrundlosen Befristung wieder Abstand genommen werden. "Gerade Menschen mit gebrochenen Erwerbsbiographien ermöglicht diese längere Erprobungszeit die Integration in den ersten Arbeitsmarkt - ganz ohne teure arbeitsmarktpolitische Instrumente."
Der Anteil älterer Beschäftigter bei M+E steigt (plus 6,8 % bei Beschäftigten zwischen 55 und 65 Jahren im Vergleich 2017 zu 2018) und die Mitarbeiterbindung wächst. "Unsere Unternehmen achten sehr auf gute Arbeitsbedingungen, gerade für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", erklärt Fickinger. "Ohne solche Anstrengungen wäre die Fachkräftekrise noch schlimmer, als sie ohnehin schon ist." Die Zahl der arbeitslosen M+E-Fachkräfte im Norden betrage 13.255 Personen, im Gegensatz dazu seien 18.340 Stellen unbesetzt.