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30.8.17: Arbeitgeber erwarten Erhalt des flexiblen Personaleinsatzes und Begrenzung der Sozialbeiträge

Umfrage zur Bundestagswahl. NORDMETALL und der AGV Nord haben ihre Mitgliedsunternehmen nach den Erwartungen an die Politik einer künftigen Bundesregierung in der kommenden Wahlperiode gefragt.

Die Rückmeldungen aus deutlich über 100 angeschriebenen Unternehmen zeichnen ein klares Bild: „Mit mehr als 90 Prozent erreicht die Forderung nach flexiblem Personaleinsatz und dem Erhalt der gesetzlichen Möglichkeit zur sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen die höchste Zustimmung“, resümiert Verbändehauptgeschäftsführer Dr. Nico Fickinger die Ergebnisse. „Nur so können viele Unternehmen die notwendige Flexibilität in der Produktion erhalten, was besonders für kleine und mittelständische Firmen und erst recht vor dem Hintergrund der Digitalisierung wichtig ist“, kommentiert Fickinger.

Auf Rang zwei folgt für die Betriebe der Wunsch nach Begrenzung der Sozialbeiträge bei 40 Prozent, auf dem dritten Platz die Forderung nach Bürokratieabbau. Immer noch rund 90 Prozent der Unternehmen verlangen eine Modernisierung der Arbeitszeitgesetze in Deutschland sowie der Schulgebäude und Lehrmittel, knapp 90 Prozent erachten die Verbesserung der digitalen Infrastruktur als wichtig oder sehr wichtig – sogar wichtiger als eine effizientere Integration von Flüchtlingen oder Steuerentlastungen für die Mittelschicht. „Dass diese Themen durchweg eine so hohe Priorität bei unseren Firmen erreichen, zeigt ihre Dringlichkeit: Die Errungenschaften der Agenda 2010 dürfen nicht zurückgedreht, die Herausforderungen der Infrastrukturerneuerung in Deutschland müssen umgehend angenommen werden.“, sagt der Verbändehauptgeschäftsführer.

Die befragten Unternehmen stimmen zu 63 Prozent der Forderung nach einer einheitlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Eurozone zu, auch wenn deren Erfüllung mit nationalen Souveränitätsverlusten verbunden wäre. 
55 Prozent der befragten Betriebe sehen die Interessen der Metall- und Elektroindustrie künftig am besten bei einer Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP vertreten. 
Nur 5 Prozent würden eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen präferieren, jeweils drei Prozent wünschen sich eine Schwarz-Grüne oder eine Fortsetzung der Großen Koalition. 
  
„Die schwache Bewertung der Großen Koalition in unseren Unternehmen zeigt: Ein ‚Weiter so‘ in der Bundespolitik soll es nach dem Willen der Metall- und Elektroindustrie im Norden nicht geben“, sagt Dr. Nico Fickinger. „Und die extrem hohe Ablehnung von Rot-Rot-Grün erteilt auch allen Linksbündnis-Träumereien eine Absage.“  

Von 106 repräsentativ ausgewählten NORDMETALL- und AGV NORD-Mitgliedsunternehmen haben vierzig die Umfrage beantwortet. Weitere Details finden Sie hier.