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Aktuelle Arbeitsmarktzahlen - Weiterbildungsförderung geht am Bedarf der Betriebe vorbei
Die derzeit guten Zahlen des Arbeitsmarkts täuschen nach Ansicht der norddeutschen Industrie über viele Probleme hinweg.
„Unsere Konjunkturumfrage hat gerade gezeigt, dass die Unternehmen mit sehr großer Sorge in die Zukunft blicken: Die Zeit des konstanten Personalaufbaus ist vorbei“, erläutert der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, Dr. Nico Fickinger. Umso wichtiger sei eine betriebsnahe, bedarfsgenaue Weiterbildung der Beschäftigten, um im Strukturwandel möglichst viele Beschäftigte fit zu machen für neue Aufgaben und dadurch deren Arbeitsplätze zu sichern.
„Leider hat der Gesetzgeber mit dem neuen Qualifizierungschancengesetz wieder einmal gezeigt, dass ‚gut gemeint‘ noch lange nicht ‚gut gemacht‘ bedeutet“, meint Fickinger. Der lobenswerte Ansatz des Gesetzes, das insbesondere auf Veränderungen durch den digitalen Wandel abzielt und auch für Arbeitgeber attraktiv sein soll, komme in der Realität nicht zum Tragen. „Es ist kaum vermittelbar, dass nur Qualifizierungen ab 160 Stunden Dauer gefördert werden und auch nur dann, wenn mindestens 16 Personen teilnehmen und sie von einem zertifizierten externen Träger durchgeführt werden. „Solche Vorschriften gehen an der betrieblichen Realität vorbei“, kommentiert der Arbeitgebervertreter. „Was die Betriebe und Beschäftigten brauchen, ist die unkomplizierte Förderung von bedarfsgerechten Qualifizierungen. Weiterbildung findet heute vielfach als „training on the job“ statt, also in kurzen Einheiten direkt am Arbeitsplatz und nicht für vier Wochen in irgendeiner Schulungseinrichtung.“