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„Ausbildung rockt“: Azubis erklären Politikern die duale Ausbildung

Sechs Abgeordnete des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern treffen am 20. Januar in der Ausbildungswerkstatt der Egger Holzwerkstoffe Wismar Auszubildende und Firmenvertreter – wegen Corona virtuell.

Online wird über moderne Ausbildung, ihre Rahmenbedingungen und ihre Zukunft diskutiert. Ralf Lorber, Geschäftsführer von Egger und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AGV Nord, fordert dabei von der Politik, für einen digitalen Schub in den Berufsschulen zu sorgen. „Wir Arbeitgeber investieren seit Jahren stark in die Digitalisierung in der Ausbildung. Unsere Auszubildenden können alles machen, was online möglich ist. Das hat uns auch in der Corona-Krise sehr geholfen. Bei den Berufsschulen sehen wir aber noch erhebliche Mängel, sowohl bei der technischen Ausstattung als auch bei der Weiterbildung der Lehrkräfte und in der Kommunikation. Beispielsweise führen unsere Azubis ihr Berichtsheft rein digital auf iPads, die wir ihnen zur Verfügung gestellt haben, müssen dann aber Papierausdrucke in der Berufsschule abgeben. Da fehlt es an jedweder Weiterentwicklung an den Berufsschulen. Die Attraktivität der Ausbildung leidet dadurch erheblich, gerade die junge Generation muss stärker digital involviert werden“, kritisierte Lorber.
Das Online-Treffen markiert den Auftakt der neuen Reihe „Politiktour“, die als erstes unter der Überschrift “Ausbildung rockt!“ steht und norddeutschen Politikerinnen und Politikern aus erster Hand Einblicke in die moderne duale Ausbildung geben soll. Teilnehmer der ersten Veranstaltung sind neben vier Auszubildenden und Vertretern von Egger voraussichtlich die Landtagsabgeordneten aus Mecklenburg-Vorpommern Elisabeth Aßmann (SPD), Christian Brade (SPD), Sebastian Ehlers (CDU), Dietmar Eifler (CDU), Thilo Gundlack (SPD) und Bernhard Wildt (CDU).
Die duale Ausbildung sei eine ideale Grundlage für das Berufsleben, betonen die Arbeitgeberverbände. Allerdings müssten die Berufsschulen enger mit den Unternehmen kooperieren. „Wir wollen mit der Politiktour „Ausbildung rockt“ den Wirtschafts- und Bildungspolitikern zeigen, dass sie die Digitalisierung der Berufsschulen dringend vorantreiben müssen. Die digitale Lücke zwischen der Ausbildung im Betrieb und der Ausbildung an der Berufsschule wird sonst immer größer – insbesondere in einem Flächenland, in dem es gilt, Distanzen zu überwinden. Darunter leidet das Ansehen der Ausbildung an sich. Es droht dadurch eine Verschärfung des großen Fachkräftemangels in der Industrie. Das wäre auch für Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und Konjunktur im Land gefährlich“, mahnt Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD.