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Zum Arbeitsmarkt im Juni: Im Norden und Nordosten fehlen besonders viele Fachkräfte

In Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen ist es für Unternehmen besonders schwierig, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Darauf weisen die Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD anlässlich der aktuellen Arbeitsmarktzahlen hin.

In Mecklenburg-Vorpommern gehören bereits mehr als die Hälfte (51 Prozent) der untersuchten Berufsgruppen zu den sogenannten Engpassberufen. In Niedersachsen und Bremen sind es 42 Prozent. Nur Hamburg und Schleswig-Holstein stehen mit 25 Prozent etwas besser da. Das geht aus der neuen Statistik zu Engpassberufen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.

„Sorgen bereitet uns in der Metall- und Elektroindustrie vor allem die Engpasssituation bei den Fachkräften, die das Rückgrat der Wirtschaft im Norden sind. Also bei denjenigen, die unsere Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe bauen oder in der Raumfahrt, in der Mechatronik, Automatisierungstechnik oder Energietechnik arbeiten. Hier hören wir täglich aus unseren Unternehmen, dass es enorm schwierig sei, offene Stellen zu besetzen. Und immer öfter finden sie trotz aller Anstrengungen in diesen Bereichen für einen viel zu langen Zeitraum überhaupt keine Fachkräfte mehr“, beschreibt Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, das Problem. 

Aus Sicht der Arbeitssuchenden seien gerade die Engpassberufe besonders attraktiv, so Fickinger. „In diesen Berufen sind die Aussichten, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden, besonders gut. Deswegen laden wir alle jungen Menschen ein, sich auf www.zukunftsindustrie.de über diese attraktiven, zukunftsträchtigen Berufe zu informieren – und sich zu bewerben.“ 

Die Engpässe auf dem Arbeitsmarkt ließen sich durch praxisnähere MINT-Bildung und bessere Berufsorientierung in den Schulen mittelfristig verringern. „Hier braucht es noch erhebliche Anstrengungen von der Bildungspolitik und den Schulen“, mahnt Fickinger.

Als Engpassberufe gelten Berufe oder Berufsgruppen, bei denen Indikatoren wie die berufsspezifische Arbeitslosenquote oder Vakanzzeit offener Stellen einen bestimmten Grenzwert übersteigt. Auch die Veränderung des Anteils älterer Beschäftigter und die berufliche Mobilität fließen in die Beurteilung mit ein.