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Zwangs-Homeoffice und FFP2-Maskenpflicht: „Unverhältnismäßig, überzogen und inakzeptabel“
NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer Dr. Nico Fickinger hat die in der Diskussion befindlichen weiteren Verschärfungen der Corona-Maßnahmen für die Wirtschaft klar abgelehnt:
„In den Betrieben der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gibt es so gut wie keine nachgewiesenen Ansteckungen. Und im ganzen Norden sinken die Inzidenzwerte. Trotzdem alle Mitarbeiter zwangsweise ins Homeoffice zu schicken, bei denen das theoretisch möglich wäre, ist deshalb eine völlig unverhältnismäßige Maßnahme. Offenbar will der Bundesarbeitsminister, der mit dem gleichen Vorstoß bereits vor Wochen politisch gescheitert ist, nun über die Hintertür der Pandemie-Bekämpfung sein parteipolitisch motiviertes Projekt durchsetzen“, sagte Fickinger.
Der Arbeitgebervertreter bezeichnet auch eine FFP2-Maskenpflicht für die M+E-Mitarbeiter in den Betrieben als überzogen: „Unsere Werkshallen sind keine Hotspots. Durch eine Maskenpflicht würde die Arbeitsorganisation noch schwieriger, der Personalbedarf würde steigen und die Gefahr von Schmierinfektionen würde nach Aussage von Betriebsärzten ebenfalls zunehmen. Das ist weder sachgerecht noch angemessen“, so Fickinger.
Insgesamt dränge sich der Eindruck auf, dass die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin angesichts des mangelhaften Schutzes von Alten- und Pflegeheimen, der ungelösten Probleme in Schulen und dem ÖPNV sowie der überforderten Gesundheitsbehörden ein politisches Ablenkungsmanöver durchführen, so der NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer. „Es ist aber völlig inakzeptabel, der Wirtschaft in dieser ohnehin schweren Zeit weiteren Schaden zuzufügen. Die norddeutsche Industrie kann sich keinen zweiten Lockdown leisten. Statt unsere Betriebe, in denen die bewährten Arbeitsschutzmaßnahmen greifen und die Hygienestandards eingehalten werden, noch stärker zu belasten, sollte die Politik lieber ihre eigenen Hausaufgaben machen. Im Übrigen wäre es völlig kontraproduktiv, wenn durch verschärfte Maßnahmen Tausende von Beschäftigten ins Privatleben zurückgedrängt würden, wo bekanntermaßen die meisten Infektionen stattfinden.“