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26.4.17: 20 Jahre AGV NORD - Unternehmerische Freiheit in Norddeutschland verteidigen

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden würdigten mit einem Festakt in der Kunsthalle Hamburg das 20-jährige Bestehen des AGV NORD.

Zum 20-jährigen Bestehen des Allgemeinen Verbands der Wirtschaft Norddeutschlands (AGV NORD) verwies der Vorstandsvorsitzende Manfred Lehde heute während einer Jubiläumsfeier in der Kunsthalle Hamburg auf das erfolgreiche Wachstum seiner Organisation, die ursprünglich als "Auffangverband" für tariffreie Unternehmen in Norddeutschland gegründet worden war: "Wir haben 1997 mit 17 Unternehmen angefangen, heute sind es knapp 440 mit fast 44.000 Beschäftigten, und wir haben uns vorgenommen, bald die 500-er Marke zu erreichen." Der AGV NORD sei mit seiner Betreuung in arbeits- und sozialrechtlichen, arbeitswissenschaftlichen und bildungspolitischen Fragen bestens aufgestellt, um Arbeitgeberinteressen wirksam gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu vertreten.

NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch beglückwünschte den Partnerverband, dessen Mitglieder nicht den Flächentarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie (M+E) unterliegen, zu seinem beständigen Wachstum und betonte das gewachsene Nebeneinander von Tarifbindung und Tariffreiheit: "Das Grundgesetz garantiert in Artikel 9 den Tarifparteien die Regelung der Arbeits- und Einkommensbedingungen, staatsfern, auf Augenhöhe und nach den Grundsätzen von Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Dazu gehört die positive wie negative Koalitionsfreiheit, die es jedem Unternehmen erlaubt, sich für den Flächentarif zu entscheiden oder Haustarife und individuelle Vereinbarungen vorzuziehen. Diese unternehmerische Freiheit mit Verfassungsrang bieten NORDMETALL und AGV NORD und werden sie auch uneingeschränkt verteidigen", so der Präsident von NORDMETALL, dessen Verband rund 250 Unternehmen mit rund 110.000 Beschäftigten organisiert, die an den M+E-Flächentarif gebunden sind.

UVNord-Präsident Uli Wachholtz gratulierte in seinem Grußwort dem AGV NORD zum 20-jährigen Jubiläum: "Der AGV Nord hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten hervorragend in der freiwillig organisierten Wirtschaft etabliert und ist zu einem wesentlichen Bestandteil der Verbändelandschaft im Norden geworden. Wir wünschen ihm auch zukünftig kontinuierliches Wachstum und die Fortschreibung des erfolgreichen Dienstleistungs- und Beratungsangebotes. Außerdem danke ich dem AGV Nord für die verbandliche Solidarität, insbesondere in politisch bewegten Zeiten wie aktuell hier in Hamburg bedarf es eines starken Zusammenhalts in den Verbänden, als die Stimme der Arbeitgeber!"

Zum Abschluss der Festveranstaltung, an der auch Schleswig-Holsteins Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Reinhard Meyer und Bundesminister a.D. Wolfgang Clement teilnahmen, hob Dr. Nico Fickinger, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied AGV NORD, eine Umfrage hervor, die NORDMETALL und der AGV NORD unter ihren Mitgliedsfirmen zur Zufriedenheit mit der norddeutschen Infrastruktur und der Arbeit der Landesregierungen in Hamburg, Schwerin, Bremen, Hannover und - vor der Landtagswahl - insbesondere Kiel vorgenommen haben.

Danach beurteilen die Unternehmen in Bremen den Ausbaustand der Wasserwege sowie der Mobilfunk- und Breitbandnetze außergewöhnlich positiv, sind aber mit dem Zustand der Straßen, Brücken und Tunnel deutlich weniger zufrieden. Im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern ist es umgekehrt: Hier sind die Betriebe mit der Entwicklung der Breitband- und Mobilfunknetze sowie der Bahnverbindungen im Land sehr unzufrieden, loben dagegen das Stromnetz sowie den Zustand der Straßen.

Die Arbeit der Landesregierungen in Schleswig-Holstein und in Hamburg wird von den Unternehmen im Bereich Verkehr und Bildung eher kritisch bewertet, während sie in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsmarkt eher zufrieden sind.

Dr. Nico Fickinger: "Der stotternde Infrastrukturausbau macht unseren Betrieben vor allem in den Flächenländern Sorge, die Verkehrspolitik in Hamburg, die Bildungspolitik in Mecklenburg-Vorpommern. Wir erwarten von den Landesregierungen mehr Engagement für den Netzausbau in der Fläche, eine vernünftige Verkehrspolitik in den Metropolen und eine Bildungspolitik, die besonders die MINT-Fächer stärker fördert und die Verknüpfung mit beruflichen Schulen wie Hochschulen stärker in den Mittelpunkt stellt."

Die Umfrageergebnisse können Sie hier herunterladen.