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Tarifrunde 2022: „Notwendiger Kompromiss an den Grenzen des Machbaren“

NORDMETALL Verhandlungsführerin Lena Ströbele und IG Metall Küste Bezirksleiter Daniel Friedrich bei der Übernahme des Pilotabschlusses - Foto Reimo Schaaf

NORDMETALL und die IG Metall Küste haben sich heute für die 130.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, dem nordwestlichen Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg geeinigt.

„Mit diesem Tarifabschluss gehen wir an die Grenzen des Machbaren. Gleichzeitig übernehmen wir ganzheitlich Verantwortung, in dem wir sowohl die Sorgen und Bedürfnisse der Beschäftigten als auch die der Unternehmen ernst nehmen und den geschlossenen Kompromiss daran ausgerichtet haben. Mit der Zahlung der Inflationsausgleichsprämie schaffen wir eine schnelle, umfangreiche und sofortige Entlastung für unsere Beschäftigten. Durch die Möglichkeiten zur Differenzierung und Verschiebung der Kostenbelastung sowie die lange Laufzeit sichern wir im Rahmen der Möglichkeiten Planungssicherheit und Flexibilität für die Unternehmen“, sagte Lena Ströbele, Verhandlungsführerin von NORDMETALL, am Mittag in Hamburg.

Das Gesamtpaket gibt den Unternehmen und Beschäftigtendurch die lange Laufzeit von 24 Monaten bis zum 30. September 2024 sowie den Einmalzahlungen und den beiden Tabellenerhöhungen Planungssicherheit in unsicheren Zeiten. Die von den Arbeitgebern gezahlte Inflationsausgleichsprämie kommt durch ihre Steuer- und Beitragsfreiheit in voller Höhe bei den Beschäftigten an. „Diese 3.000 Euro und die vereinbarte Tabellenerhöhung von insgesamt 8,5 Prozent in zwei Stufen sind eine große Belastung für die Unternehmen, besonders für die, denen es schlecht geht“, so Ströbele, Personaldirektorin der Unternehmensgruppe Lürssen, weiter. Angesichts einer ausgeweiteten automatischen Differenzierung für Betriebe in der Krise, der zeitlich flexiblen Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie, der Prozessbeschreibung des Umgangs bei weiterer Verschärfung der Energiekrise  und der langen Laufzeit sei der Abschluss jedoch als „notwendiger Kompromiss vertretbar“.  

Nach der heutigen Übernahmeverhandlung werden nun die NORDMETALL-Gremien am kommenden Dienstag über die Annahme des Verhandlungsergebnisses beraten und beschließen.